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Roadtrip of my life: eine lange Etappe bis zum Yellowstone – und auch die Schönste (4)

31. Juli 2018

Ahoi! Im letzten Blog ging es überwiegend geradeaus und die Strecke zehrte an unseren Kräften. Erinnert Ihr Euch? Es ging quer durch Washington State in Gesellschaft von ein paar Staubteufeln. Nun steht eine der längsten Etappen auf dem Programm, nur noch getoppt von der Strecke Fort St. James – Prince Rupert. Aber dazu später mehr. In diesem Blog durchqueren wir Montana – auf geht´s!


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Unsere morgendliche Ruhe stört eigentlich nur eine etwas größer geratene Wespe, die einen Schluck von unserem Kaffee abhaben möchte. Um dem Tier zu entfliehen und die Gelegenheit der meines Erachtens nach sehr gepflegten Waschräume zu nutzen, gehen wir duschen – heute mal nicht im Camper. Die Uhr zeigt gerade einmal halb acht früh, immerhin haben wir heute 451 Meilen vor uns. Von der gesamten Reiseplanung her fahren wir bis zum Yellowstone Nationalpark eine der längsten Etappen und wie sich hinterher herausstellen sollte, auch eine der Schönsten. Wasserdruck gibt es in der Dusche keinen, aber egal. Um halb zehn verlassen wir den kleinen, aber durchaus feinen Campingplatz. Unser Weg führt uns durch den Clearwater National Forrest. Rechts von uns fließt auf dem gesamten Highway durch Idaho ein Fluss, der immer wieder für ein „Wow“ aus tiefstem Herzen sorgt. Wir cruisen mitten durch die Berge, leider kann Andreas die atemberaubende Landschaft nicht ganz so genießen wie ich. Auf der rechten Seite fällt die Straße einfach in den Fluss, eine Leitplanke gibt es nur an vereinzelten Stellen. Dafür liegt Schotter auf der Fahrbahnbegrenzung und die Kurven verlangen dem Fahrer Einiges ab.

Clearwater

Idaho mit seinen Wälder und Creeks schießt bislang den Vogel ab

Einmal nicht aufgepasst und es gibt einen Freifahrtschein in den eiskalten Clearwater River. Der Ausblick lohnt sich dafür doppelt und dreifach. Hohe bewaldete Berge, in der Schlucht der Fluss der anders als in Deutschland noch seinen natürlichen Verlauf folgt. Es geht also mal rechts, mal links herum. Creeks formen die Landschaft alle halbe Meile. Schon bald halten wir an, die Szenerie fasziniert mich einfach zu sehr, um kein Bild zu machen. Leider fahren wir zwei Bikern auf dem Parkplatz direkt in den Weg – das Handy im Anschlag. Aber die Beiden wirken nett. „Na“, begrüßen sie uns, „in Kanada ist nicht so schön, was?“ Ich muss dem Motorradfahrer Recht geben – das tut mir leid für Andreas. Idaho mit seinen Wäldern, Creeks und Bergen schießt bislang den Vogel ab. Irgendwie kommt man auch hinunter an den Fluss und nach ein bisschen Kraxelei rauscht das eiskalten Wasser direkt neben uns vorbei. Wir schießen noch einige Fotos und schließen zum ersten Mal Bekanntschaft mit riesigen Schmetterlingen, die keine Angst zu kennen scheinen.

Die riesigen Schmetterlinge scheinen keine Angst zu kennen

Offenbar mögen sie schwarze Oberflächen, einer lässt sich auf Andreas Jeans nieder und einer auf seiner Kamera. Hübsch sehen sie aus, mit ihren schwarz-weißen Flügeln. Ein paar Kurven weiter stoppen wir erneut, eine Brücke führt über den mittlerweile breiten und doch tiefen Fluss. Hier beginnt der Warm Springs Trail, leider fehlt uns die Zeit. Ein netter Mitwanderer spricht uns an. Keine zwei Meilen von hier gibt es eine Quelle. „Absolut sehenswert“, sagt er und wir glauben das aufs Wort. Leider schaffen wir die zwei Hügel nicht, rein zeittechnisch. Wir drehen also um und schmelzen auf dem Parkplatz dahin. Eine meiner besten Ideen war die lange Hose heute nicht. Es geht weiter, Meile um Meile durch die Schlucht. Immer wieder begegnen uns Rafting-Boote. Ganz heimlich beschließt mein Gatte, eine Rafting-Tour in Banff zu buchen. „Das ist sonst wie früher“, sagt er mir später am Abend, „man hat was verpasst.“ Sicher. Schließlich passieren wir die erste Chain Up Area – für die Trucks geht es hier im Winter nur mit Schneeketten weiter. Auf dem Pass sehen wir die schneebedeckten Spitzen der Rocky Mountains, davor schieben sich die bewaldeten Berge – eine grandiose Szenerie. Insgesamt erstreckt sich der Clearwater National Forest über 10.570 Quadratkilometer und erlebte seine Geburtsstunde im Jahr 1908. Hier leben Waschbären, Elche und „moose“ – die größten Vertreter aus der Familie der Hirsche. Natürlich finden auch Schwarzbären, zwei Arten Füchse, Adler, Marder, Kojoten, Wölfe, Pumas, Eulen, Otter und viele andere Tiere ein Zuhause. Für einen Moment empfinde ich tiefe Dankbarkeit, das erleben zu dürfen. 25 Meilen pro Stunde dürfen die schweren Trucks hier noch fahren und angesichts der steilen Straße empfinden wir das mehr als berechtigt. Auf der Passstraße noch eine Pause – weiter geht’s.

Angst kennen die Falter nicht und wunderschön sind sie auch

Direkt hinter dem Pass überfahren wir die Staatsgrenze von Montana und abermals verändert sich die Landschaft. Die Berge flachen ab, die Creeks verengen sich. Schilder warnen vor Bären. Hinter den Ausläufern der Rockys zeigt Montana sein wahres Gesicht. Hier hätte man einen Western drehen können – Montana ist Pferdeland. Dicke Balken oder sogar gemauerte Säulen zieren die Auffahrten der Ranches, die sich hier tief im Hinterland verstecken. Weite Täler laden zum Reiten ein, alle Rancher hier haben wenigstens zwei PS, um ihre Kühe zusammenzutreiben. Die braucht man hier auch. Eine Weide umfasst in Montana ein halbes Tal und die Täler sind verdammt groß. „Die deutsche Milchkuh würde auf der Stelle umfallen und denken, sie wäre „frei“, sagt Andreas. Den Begriff „weit“ muss man hier wirklich neu definieren. Berge umrahmen die Szenerie und obwohl wir für 200 Meilen darauf zufahren, kommen wir nie an. Andreas legt den Soundtrack von „Spirit“ auf und ich verdrücke ein paar Tränchen. Wie frei müssen sich diejenigen gefühlt haben, die dieses Land entdeckt haben. Man kommt hierher und hat nichts außer so etwas Grandioses vor Augen. An einer Baustelle in Missoula, Montana lässt uns unser Navi im Stich. Wir halten panisch auf einem Parkplatz und geben das Ziel auf Google Maps ein. Es klappt und wir fahren weiter – immer in der Hoffnung, das Internet bleibt uns erhalten. Ohne Navi haben wir hier keine Chance und die Baustelle hat das TomTom völlig aus der Bahn geworfen.

Wir einigen uns auf „huftiergeeignet“

Dieses Bild stammt zwar nicht aus Montana – aber im „Pferdeland“ muss ich heulen, so schön ist es da

Unsere Richtung erweist sich als richtig und wir kommen durch „Eness“ und fühlen uns auf einen Schlag in die Kulisse von der „Schuh des Manitu“ versetzt. Leider stehen auch hier viele Häuser und ganze Ranches zum Verkauf. Vielleicht rechnet es sich doch nicht, wenn Kühe und Pferde die einzige Einnahmequelle für alle Staatsbewohner darstellen. Selbstverständlich lebt man hier auch vom Tourismus und der setzt voll auf das Cowboy-Prinzip. So stellt man sich Amerika vor, so und nicht anders. Hinter „Eness“ durchfahren wir noch ein paar Täler und die Meilen stecken uns langsam in den Knochen. Immerhin haben wir Washington State, Idaho und Montana hinter uns. Erneut müssten Trucker im Winter Schneeketten anlegen. „Bist ja ganz schon beschäftigt hier mit deinen Schneeketten“, findet Andreas und Recht hat er. „büffelgeeignet, absolut büffelgeeignet“, sagt er hinter der nächsten Kurve, die für etwa 100 Meilen die Letzte sein soll. „pferdegeeignet“, entgegne ich und wir einigen uns auf „huftiergeeignet“.

Von Kurven hält man in den USA nicht viel

Immer wieder stehen Rehe an der Straße, anders als bei uns hellbraun weiß gefleckt. Süß, die Kleinen. Kurz vor dem Ziel wechseln wir noch einmal den Staat und Andreas stellt fest, dass die Straßenplaner hier von Kurven offenbar nicht viel halten. Nach 451 Meilen erreichen wir den Yellowstone National Park. Hinter uns liegen mittlerweile 1500 Kilometer durch die USA, die Frontscheibe hat einen Steinschlag abgekriegt, der Frischwassertank leckt aber uns geht es so gut wie lange nicht mehr. Ich beginne mich zu verlieben. In die USA. Ein grandioses Land. Der Campingplatz erweist sich als gerammelt voll, und nach über neun Stunden Fahrtzeit freuen wir uns über die Vorabreservierung. Ich bin so dankbar über diese Reise.  Die Temperatur fällt deutlich ab, vorhin habe ich mich noch nach einer kurzen Hose gesehnt, jetzt bin ich dankbar für einen Pullover. Zwar muss ich jetzt auch noch Raften – aber jeder Kilometer entschädigt für so Vieles. Und ach ja, es gibt hier weder Kartoffelsalat noch schwarz-weiße Kühe.  Andreas geht jetzt Mücken jagen.

Montana

Montana – das „Pferdeland“ schlechthin


Im nächsten Blog folgt mein absolutes Highlight – es geht in den Yellowstone National Park. Ich werde diesen Nationalpark immer als wahres Juwel in Erinnerung behalten. Für heute hier zunächst einmal die Links und die Impressionen – viel Spaß beim Stöbern!

  • Roadtrip of my Life – ein langer erster Tag (1)
  • Roadtrip of my life – ein sehr bayerischer Bergort in den Staaten und 336 Meilen weiter (2)
  • Roadtrip of my life – irgendwie ermüdet das endlose „Geradeaus“ dann doch (3)


Clearwater National ForestClearwater RiverIdahoKanadaMontanaRoadtripUSA
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SvSAdmin

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3 Comments


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